Das solltest du als Scrum Master NICHT tun!

Non Scrum Master Rollen

In den letzten Artikeln habe ich die Rollen, die ein Scrum Master in seinem Arbeitsalltag inne hat, beschrieben und wir haben uns mit den Eigenschaften, die einen guten Scrum Master ausmachen, beschäftigt. Da ich in letzter Zeit so einige Horrorstrories darüber gehört habe, welche absurden Aufgaben gerne mal auf Scrum Master abgedrückt werden, möchte ich mich heute der Fragestellung widmen, welche Rollen und Aufgaben ein Scrum Master NICHT ein- und übernehmen sollte.

Um sich dem Thema langesam anzunähern, ist es sinnvoll sich noch mal die Rollen, die ein Scrum Master inne hat, vor Augen zu führen. Zum Artikel kommt ihr hier. Ein Scrum Master ist Coach, Berater, Lehrer, Mentor, Moderator, Mediator, Kommunikator, Veränderungsmanager, Servant Leader, Faciliator und Beseitiger von Impediments zugleich. Ich finde jemand, der so viele Rollen gleichzeitg auszufüllen hat, der trägt ganz schön viel Verantwortung innerhalb des Teams und des Unternehmens und sollte für den Mehrwert, dem er dem Unternehmen und dem Team bringt, sehr viel Wertschätzung erfahren.

Ich habe mich in letzter Zeit mit dem ein oder anderen Scrum Master unterhalten und bin auch Mitglied in eins, zwei Foren, und die Erfahrungen, die meine Kollegen im Laufe ihrer Karriere als Scrum Master so machen sind sehr sehr positiv, doch leider auch mal mehr als unangebracht. So wurde mir beispielsweise von einem bekannten Scrum Master eine interessante und zugleich schockierende Geschichte erzählt. Das Team, in dem er als Scrum Master tätig war, sollte das Büro innerhalb des Gebäudes wechseln und als es dann zum Umzug kam, forderte sein Scrum Team von ihm, dass er sich um den Umzug kümmern und die Hardware usw. von dem einen Büro ins andere Büro transportieren sollte. Hier wurde die Rolle des Scrum Masters anscheinend ganz falsch interpretiert. Nicht nur aus professioneller Sicht, sondern auch aus menschlicher Sicht lief hier gewaltig was schief. Ein Scrum Master ist kein Dienstbote und übernimmt keine Aufgaben, für die sich ein anderes Teammitglied zu schade ist.

Zudem sollte sich der Scrum Master nicht als Assistenz des Teams sehen. Ja, man ist dafür verantwortlich, dass sich die Teammitglieder im Rahmen der Events treffen und auch austauschen. Der Scrum Master sollte dem Team die Vorteile dieses Austausches näherbringen und das Team so lange coachen, bis ihm die Wichtigkeit der Events in Herz und Blut übergeht. Dafür kann er den Daily, das Sprint Planning, den Review und die Retro gerne mit sich wiederholenden Terminen terminieren und die Scrum Team Mitglieder dazu einladen. Er ist jedoch nicht dafür verantwortlich jeden einzelnen Termin für jedes Scrum Mitglied zu organisieren. Das kann jedes Individuum selber und der Scrum Master ist schließlich dafür da das Scrum Team zur Selbstorganisation zu trainieren.

Es kommt nicht selten vor, dass sich das Scrum Team vollkommen auf die Organisation des Teams und der Kommunikation in diesem auf den Scrum Master verlässt. Hier wird die Rolle des Scrum Masters falsch interpretiert. Der Scrum Master ist kein Manager oder Projektleiter des Teams. Er ist dafür da das Team zu befähigen selbstbestimmt und autark zu handeln und sie dahingehend zu coachen diese Eigenschaften zu verinnerlichen.

Zu guter Letzt muss ein Scrum Master nicht programmieren können. Es ist sehr ernüchtern zu lesen, welche Anforderungen in Stellenanzeigen an Scrum Master Positionen gestellt werden. Nicht selten wird ein Informatikstudium vorausgesetzt mit mehrjähriger Programmiererfahrung. Am besten soll der Scrum Master auch noch beim Testen des Inkrements helfen. Ich frage mich, wie solche Vorstellungen zu stande kommen. Das letzte was ein Scrum Master in seinem Arbeitsalltag tuen sollte, ist zu tief in die Entwicklungstätigkeit einzutauchen. Wenn er das nämlich tut, konzentriert er sich mehr darauf das Produkt aus Entwicklersicht weiterzuentwickeln, anstatt den Prozess und die Teamdynamik im Blick zu behalten. Ich glaube es ist sogar unvorteilhaft und schädigend fürs Scrum Team, wenn der Scrum Master zu sehr in die fachlichen Materie eingebunden wird. Der Scrum Master ist für den prozessgebunden Flow innerhalb des Teams zuständig und nicht für die fachliche Produktentwicklung.

Da die Rolle des Scrum Masters die umstrittenste innerhalb des Scrum Teams ist, kann es schon mal zu Fehlinterpretationen seines Aufgabengebietes kommen. Ich finde es wichtig, dass der Scrum Master seinem Team verdeutlicht wie er ihm als Servant Leader helfen kann, welche Kompetenzen er aufweist und wie das Team mit seiner Hilfe dem Ziel näher kommen kann. Offene Kommunikation ist auch hier das Non plus ultra.

Habt ihr auch schon schräge Erfahrungen als Scrum Master erlebt und möchtet euch mit mir darüber austauschen? Dann lasst mir gerne einen Kommentar da, ich freue mich auf rege Diskussionen.

Cheers, Justina

 

Was macht einen guten Scrum Master aus?

Charaktereigenschaften und Skills Scrum Master

In einem meiner letzten Artikel haben wir uns mit der Fragestellung beschäftigt, ob man überhaupt einen Scrum Master im Scrum Team braucht und diese damit beantwortet, in dem wir uns vor Augen geführt haben, welche unterschiedlichen Rollen ein Scrum Master in seinem Arbeitsalltag so inne hat. Falls ihr euch den Artikel über die Rollen eines Scrum Masters noch mal anschauen möchtet, dann klickt einfach hier.

 

Wir wissen also schon, dass ein Scrum Master unentbehrlich innherhalb des Scrum Team ist, denn die Vielzahl an Rollen, die er inne hat, kann unmöglich ein anderes Scrum Team Mitglied neben dem Entwicklen des Produkts einnehmen. Doch was macht einen guten Scrum Master eigentlich aus? Mit dieser Fragestellung beschäftigen wir uns im heutigen Post.

Da der Scrum Master Trainer, Coach und Consultant in einer Person ist, muss er zwangsläufig als Mensch und Professional mehrere Charaktereigenschaften und Kompetenzen aufweisen.

Wichtig ist, dass der Scrum Master seine Profession lebt. Das Agile Manifest und das Scrum Framework sollten ihm in Leib und Seele übergegangen sein und er sollte vollkommen überzeugt sein, dass diese Art Ziele voranzubringen die richtige, effizienteste und effektivste ist. Diese Überzeugung sollte er voller Selbstvertrauen nach Außen tragen. Ein Scrum Master weiß also genau von was er spricht und kann durch seine Überzeugungskraft andere mit ins Boot holen. Am besten bringt der Scrum Master einen soliden Methodenkoffer mit um seine Teammitglieder an der richtigen Stelle abzuholen und zu motivieren. Ein starkes Prozess KnowHow ist hier also unabdingbar.

Stichwort Motivation: Ein Scrum Master ist intrinsisch motiviert und tut alles dafür um seinen Teammitgliedern diese Motivation näher zu bringen. Er ist kein Motivater im eigentlichen Sinne, sondern jemand, die dem Team aufzeigt, dass es selbststimmt handeln muss, um an das gesetzte Ziel zu gelangen.

Manchmal wird es für den Scrum Master nötig sein das Scrum Team wieder auf den rechten Weg zu bringen. Hierfür darf er sich nicht vor Konflikten scheuen und muss Durchsetzungsvermögen an den Tag legen. Das Manifestieren des Scrum Frameworks im Team ist eine sehr wichtige Aufgabe des Scrum Masters und hier darf er nicht locker lassen und das Team immer wieder dahingehend trainieren, auch wenn das manchmal mühsam sein kann. Man könnte ihn dementsprechend auch als Wegweiser bezeichnen.

Wenn wir schon gerade beim Thema Konfliktmanagement angelangt sind, so darf man auch nicht vergessen, dass ab und an Konflikte innerhalb des Teams auftreten können, schließlich arbeiten wir mit anderen Menschen zusammen und Konflikte sind nunmal menschlich. Als Scrum Master ist es wichtig diese Konflikte zu sehen und das Scrum Team zu ermutigen, die Konflikte anzusprechen und selbstständig zu lösen. Manchmal wird es nötig sein, als Mediator aufzutreten und hier ist es wichtig objektiv und neutral zu bleiben. Der Scrum Master sollte dementsprechend vertrauenswürdig und lösungsorientiert sein und sich nicht entmutigen lassen, wenn Konflikte nicht gleich gelöst werden können, sondern ihre Zeit brauchen. Stichwort: Frustrationstoleranz.

Manchmal wir es nötig sein, Konflikte, die zwischen Scrum Team und Stakeholdern entstanden und festgefahren sind, nach Außen zu tragen. Hier muss der Scrum Master Mut und eine starke Persönlichkeit aufweisen. Schließlich wird es sich hier nicht immer um angenehme Gespräche handeln. Gesagtes hier objektiv zu übermitteln ist besonders wichtig, um an eine gemeinsame Lösung zu kommen.

Als Scrum Master sollte man, wie auch das gesamte Scrum Team, anpassungsfähig sein und auf Veränderung positiv reagieren. Schließlich entwickelt man nach Scrum um besser auf Kundenwünsche eingehen zu können und um mehr Transparenz zu schaffen.

Nicht zuletzt moderiert der Scrum Master das ein oder andere Event und sollte dementsprechend kommunikativ und moderationsfähig sein. Trotzdem sollte der Scrum Master als Servant Leader niemals vergessen, dass er in seiner Rolle dafür zuständig ist, dass sich das Team selber organisiert und diese ihre Events auch selbstständig durchführen sollten.

Ich hoffe ich konnte euch in diesem Post näher bringen, welche Skills und Charaktereigenschaften ein guter Scrum Master mitbringen sollte und warum es so wichtig ist, den richtigen Scrum Master für sein Team zu finden.

Der Scrum Master ist Impulsgeber, kein Projektleiter oder im engeren Sinne Manager des Teams, er fördert die Selbstbestimmung des Teams und trägt durch sein Mitwirken einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung bei.

Diese letzten Worte stimmen meinen nächsten Artikel schön ein. In diesem möchte ich nämlich darauf eingehen, welche Rollen und Aufgaben ein Scrum Master NICHT ein- und übernehmen sollte.

Ihr bereitet euch gerade auf die Scrum Prüfung (PSMI) vor und braucht noch ein paar Tipps und Tricks zur Prüfungsvorbereitung? Dann schaut bei diesem Post vorbei. Ich wünsche euch viel Erfolg.

Cheers, Justina

Braucht man den Scrum Master überhaupt?

Braucht man den Scrum Master überhaupt? Oder kann man sich diesen einfach sparen? Diese Fragen kommen oft in Diskussionen auf, vor allem dann, wenn sich die Gesprächsteilnehmer nicht wirklich darüber im Klaren sind was ein Scrum Master den lieben langen Tag so macht. Dementsprechend lässt sich die Frage am besten beantworten, indem man über die Aufgaben und verschiedenen Rollen, die ein Scrum Master so inne hat, spricht. Die Tätigkeit eines Scrum Masters ist so vielfältig und kein Tag entspricht dem anderen, so dass es manchmal sehr schwer fallen kann, zu definieren was einen Scrum Master ausmacht. Wenn man sich jedoch alle Aufgaben und Handlungen eines Scrum Masters vor Augen führt kann man diese in 11 Über-begriffe aufteilen. Der Scrum Master wird im Scrum Guide als Servant Leader und Faciliator bezeichnet, darüber hinaus ist er jedoch auch Coach, Lehrer, Mentor, Mediator, Veränderungs-manager, Beseitiger von Impediments, Kommunikator, Moderator und mehr oder weniger Manager, nur nicht im klassischen Sinne.

Im folgenden gehe ich auf die einzelnen Begrifflichkeiten konkreter ein:

Ein Servant Leader hat die Bedürfnisse der Teammitglieder im Fokus und setzt alles daran die Teammitglieder zu befähigen die gesetzten Ziele zu erreichen ohne jedoch die Prinzipien und Werte der Gesellschaft aus dem Blick zu verlieren.

Ein Faciliator bringt Dinge in Bewegung und unterstützt Gruppen ihre gemeinsamen Ziele und Visionen zu planen und umzusetzen. Er hilft dem Team seine Ziele zu erreichen ohne dabei fachliche Anleitung zu geben. Er schaut, dass die Prozesse eingehalten werden und unterstützt bei Unsicherheit.

Ein Coach kann Individuen aber auch ganze Teams dahingehend trainieren Prozesse bestmöglich einzuhalten und die Zusammenarbeit im Team fördern, indem er die Teammitglieder dazu befähigt selbstständig und selbstorganisiert die besten Lösungen für auftretende Probleme zu finden.

Als Lehrer unterrichtet der Scrum Master darin wie Prozesse funktionieren und welche Wege es gibt sich an diese zu halten. Er gibt viel Input und stellt sicher, dass die Inhalte und Methoden von allen Teammitgliedern verstanden wurden.

Ein Mentor überträgt agiles Konw-How und seine Arbeitserfahrung mit agilen Methoden ins Team und steht dem Team für Fragen bei Unsicherheit zur Verfügung.

Ein Mediator sieht aufkommende Probleme und befähigt im besten Fall die Teammitglieder Lösungen autark zu finden. Zu Beginn begleitet der Mediator bei Problemen und hilft die besten Lösungen für das Team ganz objektiv zu finden.

Ein Beseitiger von Impediments, versucht Störungen oder Ereignisse, die die Erreichung des Ziels gefährden können zu beseitigen, hat aber immer im Hinterkopf, dass das Team selbstorgenisiert und autark ist und nimmt diesem nicht seine Handlungs- und Konfliktlösungskompetenz.

Als Bindeglied zwischen den Teammitgliedern fördert der Scrum Master Kommunikation im Team ohne diese zu übernehmen. Er zeigt dem Team auf, wie man sich auf Teamebene verständigen kann und auch mit Stakeholdern an der ein oder anderen Stelle kommunizieren kann.

Auch wenn der Scrum Master die einzelnen Events nicht leiten soll und bei dem ein oder anderen Event noch nicht mal teilnehmen müsste, übernimmt er gerne die Rolle des Moderators. Gerade bei der Retrospektive ist dies sehr ratsam, kann aber auch bei den anderen Events wie dem Sprint Planning, dem Daily und dem Review hilfreich sein.

Ein Manager im Sinne von Scrum und in der Rolle des Scrum Masters übernimmt hier keine klassischen Manageraufgaben. Er ist nicht weisungsbefugt und übernimmt auch keine disziplinarischen Aktivitäten, er ist vielmehr lateral unterwegs und befähigt das Team sich selbst zu organisieren, sieht aber auch die Grenzen der Selbstorganisation und hilft dabei sich hier zu verbessern. Er beseitigt Hindernisse und sieht Ressourcenverschwendung, hat einen Überblick über das Geschehen, steuert die Prozesse und achtet auf die Gesundheit des Teams, kennt ihre Stärken, fördert die Schwächen und formt die Kultur innerhalb des Scrum Teams.

Oft wird Scrum im Unternehmen neu eingeführt, der Scrum Master übernimmt hier oft die Rolle des Veränderungsmanagers und versucht innerhalb des Teams eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich eine eigene Gruppendynamik entwickelt, die positiv ist und auf Zusammenarbeit basiert. Der Scrum Master übernimmt in diesem Veränderungsprozess die oben genannten Rollen sehr stark und gibt dem Team Impulse Scrum als Framework zu akzeptieren und zu etablieren.

Rollen eines Scrum Masters

Diese Betrachtungsweise reist die Tätigkeiten und Rollen eines Scrum Masters nur ganz grob an. In meinen nächsten Posts werde ich sicherlich noch das ein oder andere Mal näher auf die Rolle des Scrum Masters und seine Aufgaben eingehen. Wie ihr hier aber schon sehr gut erkennen könnt, hat ein Scrum Master sehr viele Aufgaben innerhalb des Teams und ohne eine Person in Team, die sich mit oben beschriebenen Rollen identifizieren kann, kann ein Team nicht optimal funktionieren. Folgen wir den Anweisungen von Jeff Sutherland und Ken Schwaber ist kein Team ohne Scrum Master vollständig und eine Entwicklung nach Scrum findet nicht statt. Da wir aber selbständig denkende Wesen sind und uns unsere Meinung selber bilden können, hoffe ich, dass ich euch in diesem Artikel näherbringen konnte, warum ein Scrum Master wesentlich zum Erfolg des Projekts beiträgt und keineswegs einfach eliminiert werden kann.

Cheers, Justina

PSM I Seminar – lohnt es sich?

PSM I Seminar – lohnt es sich?

Im Vorfeld zu meiner Scrum Master Prüfung von scrum.org habe ich ein Scrum Master Seminar belegt um mehr zum Thema Scrum, der Rolle des Scrum Masters zu erfahren, mich auf die Prüfung vorzubereiten und um Kontakte zu anderen Scrum Mastern in unserem Unternehmen zu knüpfen. Ob sich die Teilnahme an dem Seminar gelohnt hat und ob ich die Prüfung auch ohne die Teilnahme an dem Seminar bestanden hätte, davon erzähle ich euch jetzt.

Grundsätzlich fand ich den Aufbau vom Seminar sehr schön. Der Trainer hatte einen Mix aus fachlichen Vorträgen und Übungsaufgaben parat und so konnte man sich in kleinen Teams zu fachlichen Themen austauschen und über das ein oder andere diskutieren. Da aufgrund der Covid-19 Pandemie die Veranstaltung online durchführt wurde, war die allgemeine Diskussion in der großen Gruppe eher zurückhaltend. In den kleinen Gruppen, die aus 3-4 Personen bestanden, war diese angeregt und spannend. Also wie ihr schon raushört, die Gruppendynamik in diesem Kurs war nicht optimal, der Trainer hat versucht Austausch zu fördern, hatte aber durchaus seine Schwierigkeiten, so dass ich mit ihm Mitleid empfand und nicht nur einmal die Stille im virtuellen Raum füllte.

Der Trainer benutze als Visualisierungsmittel ein Conceptboard. Hier war es nicht nur ihm sondern auch dem ganzem Team möglich interaktiv an dem Board zu gestalten und Ergebnisse des Teams zu visualisieren und anhand des Conceptboards vorzustellen. Die gesamte Kommunikation fand via Zoom statt und dem Trainer war es möglich kleinere Gruppen via Zoom in entsprechende Teams zu setzen und so Gruppenarbeiten zu veranlassen. Klasse Konzept.

Wir sprachen zunächst über das Agile Manifest und dann über das Scrum Framework und die Rollen, die Teil von Scrum sind. Wir beschäftigten uns mit allen Rollen, also dem Dev. Team, dem Product Owner und dem Scrum Master, wobei wir die Rolle des Scrum Masters ganz besonders unter die Lupe nahmen, da wir ja schließlich ein Scrum Master Seminar belegten und diese Rolle wohl auch die meisten Kontroversen innehat. Wir definierten den Scrum Master als Moderator, sowie Coach, der dem Team und PO hilft. Er ist verantwortlich für die Einhaltung der Scrum Werte und des gesamten Scrum Frameworks. Er beseitigt Hindernisse und stellt sicher, dass das Team produktiv arbeiten kann.  Er unterstützt die Zusammenarbeit zwischen allen Rollen und vertritt die Scrum Teams gegenüber dem Management und zu guter Letzt schützt er das Team vor äußeren Störungen. Der Scrum Master hat eine wirklich wesentliche Rolle in Scrum, ohne ihn kann entwickeln nach Scrum nicht funktionieren.

Wir sprachen zusätzlich über das Product Backlog, das Sprint Backlog und alle Events, die zu Scrum gehören. Einen Fokus legten wir auf die Retrospektive, in der man über Konflikte, Höhen und Tiefen und Verbesserungen in der Teamarbeit spricht und gerade bei diesem Event der Scrum Master viel Input liefern kann. Weitere Inhalte waren Interdisziplinarische Teams, Scrum Werte und Säulen, relative Schätzungen, sehr interessant, Velocity und Metriken im Allgemeinen, die Definition of Done und Ready, das Scrum Board, das Thema Coaching und Prüfungsvorbereitung.

Wir haben uns mit Prüfungsfragen vielleicht insgesamt 2 Stunden befasst. Das Seminar war auf 2 Tage ausgelegt, zu jeweils 8 Stunden. 2 Stunden sind da natürlich relativ wenig, ich fand den zeitlichen Aufwand jedoch angemessen, denn alle Fragen, die in der PSM I Prüfung abgefragt werden, kann man sowieso nicht behandeln und eine allgemeine Einführung wie die Fragen aussehen könnten und worauf man bei der Prüfung und Prüfungsvorbereitung achten muss, empfinde ich als genug Input. In der Prüfung selbst wird so viel Transferwissen abgefragt, dass es demnach durchaus sinnvoller ist in dem Seminar inhaltliche Aspekte zu behandeln, als nur stupide auf Prüfungsfragen einzugehen.

In meiner Prüfung lag der Fokus irgendwie auf der Definition of done. Wir haben zwar im Seminar über die Thematik gesprochen, aber nur kurz am Rande. Ich glaube im Nachhinein hätte es mir gefallen noch mehr über das Thema zu erfahren, vor allem weil auch im Scrum Guide nicht besonders viel über das Thema gesprochen wird.

Um jedoch auf meine Ausgangsfrage, ob es sinnvoll ist, im Vorfeld zur PSM I Prüfung ein PSM I Seminar zu besuchen, zurückzukommen, kann ich diese mit einem klaren Ja beantworten. Ich habe viel wertvolles Wissen an die Hand bekommen. Und bin sehr froh darüber, dass ich mich mit anderen Experten zu deren Arbeitsalltag und Problemen austauschen konnte und würde jedem empfehlen den gleichen Schritt zu machen und in ein Seminar zu investieren. Vielleicht habt ihr ja Glück und auch euer Arbeitgeber zahlt euch diesen.

Ich wünsche euch einen regen Austausch und drücke die Daumen für die Prüfung! Ihr könnt mir auch Kommentare hinterlassen, falls ihr Rückfragen habt. Ich beantworte eure Fragen gerne.

Cheers, Justina