20 geeignete Check-in Fragen

In meiner Rolle als Scrum Masterin sind mir wirklich gute und einige wirklich schlechte Check-in Fragen begegnet.

Ihr fragt euch sicherlich was hier unter Check-in Fragen überhaupt gemeint ist.

Eigentlich ganz einfach, wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei diesen Fragen um Fragen, die am Anfang eines Meetings vom Moderator ans Team gestellt werden, um die Atmosphäre des Meetings gleich zu Beginn aufzulockern. Doch nicht immer schafft eine Check-in Frage eine Auflockerung von Meetings. Ich habe nicht selten erlebt, wie solche Fragen zum Stillschweigen animieren oder zu großer Verwirrung, weil die Audienz nicht versteht, auf was die Frage hinauslaufen soll. Ich habe festgestellt, dass nicht jede Check-in Frage in jedem Teilnehmerkreis funktioniert. Es kommt tatsächlich drauf an, in welchem Vertrauensverhältnis die Personen zueinander stehen und in wieweit psychologische Sicherheit im Team existiert um auch kritische Fragen zu beantworten. Mein Rat an euch wäre demnach, je nach Gruppenkonstellation zu entscheiden, welche Art von Check-in Frage Anwendung finden soll. Komme ich in ein Team, dass sehr intensiv und vertrauensvoll miteinander arbeitet, können die Fragen auch persönlicher Natur sein. Handelt es sich jedoch bei der Gruppe um eine Konstellation, die nur selten zusammen kommt bzw. thematisch nicht wirklich eng miteinander arbeitet, würde ich auf Check-in Fragen verweisen, die leichter Natur sind.

Meine 10 favorisierten Fragen, die man in jeder Konstellation stellen kann, sind folgende:

  1. Welche Serie kannst du empfehlen?
  2. Welchen Film kannst du empfehlen?
  3. Dein liebster Urlaubsort?
  4. Welche schnellen Gerichte kochst du im Home Office?
  5. Worauf freust du dich heute?
  6. Wann hast du das letzte Mal was Neues gelernt und was war das?
  7. Wenn du dir ein Haustier anschaffen würdest, welches wäre das und warum?
  8. Deine letzte Reise?
  9. Welches Buch kannst du empfehlen?
  10. Hast du einen favorisierten Podcast? Wenn ja welchen?

Meine 10 Tipps für Check-in Fragen in vertrauensvoller Runde:

  1. Wann hast du das letzte Mal was NICHTS Nützliches gemacht und was war das?
  2. Wann warst du das letzte Mal nett zu dir selbst und was hast du in der Situation gemacht?
  3. Welcher Gegenstand in deiner unmittelbaren Umgebung inspiriert dich?
  4. Wann hast du das letzte Mal was richtig verbockt und was war das?
  5. Wer inspiriert dich?
  6. An welchem Ort fühlst du dich richtig wohl?
  7. Wie kommst du in den Flowzustand?
  8. Wie verbringst du deine Mittagspause im Home Office?
  9. Für was bist du heute dankbar?
  10. Wann hast du das letzte Mal ein Kompliment ausgesprochen und welches war das?

Ich hoffe ich konnte dich heute inspirieren. Mit welchen Check-in Fragen hast du gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und woran lag das?

Lasst uns ins Gespräch kommen, ich freue mich auf eure Kommentare.

Cheers, Justina

New Work – was ist das eigentlich?

Das New-Work-Konzept geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück und zeichnet „sich dadurch aus, dass es das Prinzip der Lohnarbeit umzukehren versucht. Bergmann erklärt dies sehr grundlegend in den Begriffen von Zweck und Mittel: Seit der industriellen Revolution bestand der Zweck von Arbeitstätigkeiten vor allem darin, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen – etwa, einen Arbeitsschritt am Fließband. Das Mittel, um diesen Zweck zu erfüllen, war der arbeitende Mensch, der damit gewissermaßen als bloßes Werkzeug fungierte. Die Idealform der neuen Arbeit, wie sie Bergmann versteht, dreht dieses Verhältnis um: New Work, die neue Arbeit, soll nun das Mittel sein, mit dem sich der Mensch als freies Individuum verwirklichen kann. Damit geht es Bergmann insbesondere um die sinnstiftende Funktion der Arbeit, aber auch um Werte wie Freiheit und Selbstständigkeit. Bergmanns sehr allgemeine New-Work-Definition lautet entsprechend: New Work ist die Arbeit, die ein Mensch wirklich will.“ (Quelle: Haufe).

Bei Bergmann geht es also darum im Arbeitsalltag Tätigkeiten nachzugehen, die dem eigenen Charakter, den eigenen Werten und Fähigkeiten entsprechen. Tätigkeiten also, die der Mensch wirklich wirklich will. Leichter gesagt als getan finde ich.

Das Konzept von New Work wurde seit der Definition von Bergmann stetig weitergedacht und mittlerweile gibt es unzählige Konstrukte, die als New Work bezeichnet werden. Wir befinden uns im Wandel, weg vom Konzept der Work-Life-Balance hin zu individualisierten Arbeitsmodellen, die den Arbeitnehmern mehr Freiraum lassen in Bezug auf deren Arbeitszeit oder Ort. Berücksichtigt werden immer mehr die Lebensumstände der Menschen, deren Werte und Überzeugungen. Der klassische 9-5 Job gehört nach und nach der Vergangenheit an. Durch die fortschreitende Digitalisierung und der stetigen Onlinepräsenz der Arbeitnehmer verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Online Kommunikation wird immer wichtiger, da flexibler und schneller. Man kommuniziert auf mehreren Kanälen miteinader. Whatsapp- Telegram- oder Facebookgruppen etablieren sich immer mehr als Austauschplattform. Auf Anforderungen kann agiler reagiert werden. Ein Zoommeeting hier, ein schneller lösungsorientierter Call da. Man agiert auf Augenhöhe, im besten Fall in selbstorganisierten Teams, man profitiert von gemeinsamen Lösungsfindungen im diversifizierten Konstellationen. Hierarchisches Denken ist hier Fehl am Platz. Kreativität, Kundenorientierung, Flexibilität stehen im Vordergrund. Meiner Meinung nach ist New Work eine Frage des Mindsets. Es reicht nicht aus einen Kicker in die Lobby und 3 Kantinen zur Verfügung zu stellen. New Work bedeutet Vertrauen zu haben, in die Fähigkeiten und die Arbeitsmoral seiner Mitarbeiter, Ideen zuzulassen, Kompetenzen zu fördern und den Einsatz von eigenen Gedanken einzufordern. New Work ist demnach nicht nur Jobsharing, agiles Projektmanagement, digitale Zusammenarbeit, flexible Arbeitszeiteinteilung und KITA-Beteiligung. New Work ist unsere Zukunft!

Voraussetzung um in den flow zu kommen

Im letzten Blogbeitrag habe ich euch davon berichtet, was es bedeutet im flow zu sein, in einem Zustand voller Schaffensdrang und des vollkommenen Aufgehens in einer Tätigkeit. Ich erzählte euch von einer Situation in meinen Arbeitsalltag, die es mir ermöglichte all meine Kenntnisse und Fähigkeiten einzusetzen, die ich besitze und heute möchte ich euch erzählen, wie es möglich ist in diesen Sinnenzustand zu gelangen und welche Voraussetzungen man benötigt um vollkommen im flow zu sein.

Es ist eigentlich ganz einfach. Man benötigt eine Tätigkeit, die euren Interessen, Fähigkeiten und eurer Natur entsprechen und eine Arbeitsumgebung, die eure Kompetenzen nicht nur anerkennt und vor allem kennt! sondern auch fördert. Und hier befinden wir uns in unserem ersten Dilemma. Nicht jeder von uns ist sich seiner Kenntnisse und Fähigkeiten bewusst, und wenn doch, dann ist fast niemand von uns dazu in der Lage diese Kompetenzen in seinem Job auch anzuwenden, weil leider nur sehr selten eine auf unsere Fähigkeiten zugeschnitte Tätigkeit von uns abverlangt wird. Nicht falsch verstehen, es gibt durchaus Menschen, die ihren Traumjob beim Traumarbeitgeber oder in der Selbstständigkeit ausleben, doch gehören die meisten eben nicht dazu. Die Unzufriedenheit zugeben und einen Jobwechsel anstreben, möchte jedoch fast niemand. Und so verbleiben viele Menschen in ihrem Job und machen Tag ein Tag aus Tätigkeiten, die einem nicht liegen und oder stecken in einem Arbeitsumfeld fest, das sie nicht glücklich macht.

Ich habe damals einen dieser Traumjobs gehabt. Bevor ich für 2 ½ Jahre ins Ausland ging, arbeitete ich in einer Unternehmensberatung als HRlerin und hatte absolute Freiheit was meine persönliche und berufliche Entwicklung betraf. Meine Rolle war nicht klar definiert und so schaffte ich mir einen Karriereweg, der meinen und den Interessen der Firma entsprach und genoss ganz nebenbei auch noch vollste Unterstützung durch das Management. Nicht falsch verstehen, der Weg dahin war nicht leicht und ich musste oft Rückschläge einstecken und den Pfad noch mal überdenken, aber letztendlich wurde mein Potential, meine Energie und mein Engagement für das Unternehmen mehr als geschätzt und gefördert. Man könnte vielleicht meinen, dass ich hier Glück gehabt habe, doch das sehe ich nicht so. Harte Arbeit wird oft belohnt und wenn nicht, dann befindet man sich ganz eindeutig am falschen Platz. Was ich sagen möchte ist, dass es ganz besonders wichtig ist, eine Arbeitsumgebung zu finden, die sieht welches Potenzial im Menschen steckt und dieser Person dann auch noch Freiraum gibt, dieses Potenzial für die Firma gewinnbringend einzubringen.

Ich hatte damals einen wirklich tollen Arbeitgeber gefunden, der mir die Freiheit gab mich und meine Fähigkeiten zu entfalten und ich hoffe du befindest dich gerade in so einem Umfeld oder tust alles dafür ein solches für dich zu finden, damit auch du in flow kommst und all dein Können unter Beweis stellen kannst. 

Ich drücke dir die Daumen!

Cheers, Justina

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Get into flow

Flow – Der Zustand des vollkommenen Aufgehens in einer Tätigkeit!

Kennt ihr dieses Gefühl? Man geht einer Tätigkeit nach, vergisst dabei Zeit und Raum und sogar zu essen und trinken oder gar auf Toilette zu gehen? Man ist voll und ganz auf seine Aufgabe konzentriert und fühlt dabei ein unbeschreibliches gutes Gefühl? Ein Gefühl von Bedeutsamkeit, von Freude, von unermesslicher Motivation, von Schaffensdrang, von Mut und Kreativität? Kennt ihr dieses Gefühl? Wenn ja, dann seid ihr schon fast einzigartig. Nicht viele Menschen geraten jemals in diesen Zustand. Nicht, weil sie kein Interesse für Themen aufweisen oder sich vor solchen Gefühlen verschließen, nein. Es gibt unzählige verschiedene Gründe, warum viele Menschen niemals diesen Sinneszustand erreichen. Ihr wisst von welchem Gefühl ich hier spreche richtig? Ja genau, ich spreche vom Flow Zustand. Nach Definition befindet man sich im flow, wenn man voll und ganz in einer Tätigkeit aufgeht, die den eigenen Interessen entspricht und denjenigen nicht über- oder unterfordert. Richtig gehört, man spricht hier nicht nur über Überforderungen, wir wissen ja, dass gerade in heutigen Zeiten viel Arbeitslast und Druck auf Individuen lastet, sondern auch von Unterforderung. Und ich spreche hier nicht von zu wenig Aufgaben und Tätigkeiten im Alltag, sondern von LANGWEILIGEN Aufgaben, die einen wirklich an den Rand der Verzweiflung bringen.

Wenn wir uns hier auf den Arbeitsbereich, also unsere Jobs, in denen wir tätig sind, fokussieren, dann frage ich mich wie viele Menschen in ihrem Arbeitsalltag in den Flow Zustand kommen und wie sie an diesen tollen Job gekommen sind. Ich muss wirklich sehr stark nachdenken, wann ich zuletzt einen solchen Zustand, im Job, erreicht habe. Ich weiß diesen Moment gab es mal, aber er ist schon einige Zeit her. Ja, das klingt wirklich traurig. Doch seien wir mal ehrlich, ist es denn nicht so, dass die meisten Menschen diesen Zustand noch nicht mal kennen und nur die ganz privilegierten, die New Work wirklich leben, diesen Zustand im Arbeitsleben überhaupt erreichen? Nach Frithjof Bergmann ist die neue Arbeitsweise so definiert, dass wir Individuen Tätigkeiten in unserem Arbeitsalltag ausüben, die wir WIRKLICH WIRKLICH wollen. Hand aufs Herz: Wer von euch übt die Tätigkeit in seinem Job aus, die bei ihm Gefühle vollkommener Zufriedenheit und Glückseligkeit hervorrufen? Also ich nicht, zumindest nicht momentan.

Wenn ich an die Situation zurückdenke, in der ich mich jobtechnisch das letzte Mal im flow befand, dann werde ich etwas wehmütig. Die Situation war folgende:

Ich befand mich mit einer Teamkollegin in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe. Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe waren hochgradig motiviert. Wir wollten zusammen ein neues Produkt und vielleicht ein daraus resultierendes neues Geschäftsmodell (was im Nachhinein tatsächlich zu Stande gekommen ist) entwickeln. Wir saßen zusammen, die Atmosphäre war geladen, alle hatten Lust und wollten gemeinsam was bewegen. Wir sprudelten nur so von Ideen, so dass wir fast nicht dazu kamen diese schriftlich festzuhalten, bis ich irgendwann mal auf den Trichter kam, dass wir in unserem Schaffensdrang unbedingt Struktur reinbringen mussten, bevor wir alle tollen Ideen wieder vergaßen. Kurzerhand griff ich zum Stift und stellte unsere Ideen visuell dar, so dass wir an diesem Punkt noch tiefer in die Materie einsteigen konnten. Als das Meeting vorbei war, ich weiß nicht wie lange es gedauert hat, vielleicht 3 Stunden, es kam mir jedoch vor wie 10 Minuten, war es mir das höchste Anliegen unsere Ideen strukturiert aufs Papier zu bringen und aus diesen Synergieeffekt das größtmögliche rauszuholen. Ich glaube ich arbeitete an meiner Darstellung weitere drei Stunden, ohne einmal vom Laptop aufzuschauen. In dieser Zeit nahm ich meine Umgebung nur eingeschränkt wahr, ich hatte keinen Durst und keinen Hunger, ich war super lange konzentriert und ließ mich von keiner Email, Whatsapp oder einem Anruf ablenken, diese Aufgabe verdrängte alles andere aus meinem Bewusstsein, ich hatte das Gefühl etwas wirklich Wertvolles zu schaffen und dieses Gefühl von Bedeutung und Wertschätzung rief bei mir ein tiefes Glücksgefühl hervor. Pause! Das lassen wir erst mal auf uns wirken!

Hattet ihr auch schon mal das Glück in eurem Arbeitsalltag in den Flow Zustand gelangt zu sein? Dann schreibt mir gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren. Ich freue mich auf eure Berichte!

Welche Voraussetzungen vorhanden waren, um in diesen Sinneszustand zu gelangen, das erzähle ich euch in meinem nächsten Artikel.

Cheers, Justina